Zur deutschen Geschichte
 
Unter der Schellenkappe geschrieben: Vorwort

Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. - König von Preußen

In den 30 Jahren von 1888 bis 1918 in denen der Kaiser, oberster Bischof und Kriegsherr sein Amt innehatte geschah vieles, wiedersprüchliches, herrschten Glanz und Elend. Wo soll man beginnen, wo enden?

Am 4. Juni 1941 starb Kaiser Wilhelm II. , der Medienkaiser, der Reisekaiser, Kaiser der Armen, der Arbeiterkaiser, der Friedenskaiser. All das sind »Titel« mit denen man ihn zu Lebzeiten mal spöttisch mal anerkennend bedachte. Der Kaiser selbst hielt es mit Matth. 11/6 »Und selig ist, der sich nicht an mir ärgert.« Sein Grabspruch lautet:

»Rühmet mich nicht, denn ich bedarf nicht des Ruhmes.
Richtet mich nicht, denn ich werde gerichtet.«

Zu seinem Hauspfarrer Henn sagte er einmal: »Man hat mir das 'Wilhelm von Gottes Gnaden' oft vorgeworfen, aber ich habe immer gewußt und nie vergessen, daß ich nur von Gottes Gnaden leben und regieren konnte.«

»Ich habe in meiner Regierung immer die 10 Gebote zu vertreten gesucht, und es ist mir nicht gelungen.«
Kaiser Wilhelm die grandioseste Fehlbesetzung der Geschichte?

»Beim HERRN sollen die Deutschen sich die Siegeszuversicht für den großen Endkampf des Christentums gegen die Antichristen holen. Sie sollen sich ihrem "Herzog", ihrem "Heiland" als Vasallen angeloben - und dann los! Und wenn die Welt voll Teufel wär, was sie ist!«

Was der Kaiser hier meint hat nichts mit dem gegenwärtig in den U.S.A. propagiertem Clash of Civilizations zu tun. Worin manifestiert sich Christentum und worin der Antichrist wenn nicht im Glauben an sich und bei Kaiser Wilhelm II. ist das gleichbedeutend mit dem Glauben an Jesus Christus als dem Erlöser des Menschen. Diese Erlösung findet statt, gleich ob man es naturwissenschaftlich oder religiös betrachtet über die Größe und positive Qualität unserer Aufmerksamkeit in der wir anderen Menschen begegnen.

Generalfeldmarschalls von Mackensens Abschied vom verstorbenen Kaiser gibt uns einen Eindruck, was mit dieser Aufmerksamkeit gemeint ist: »Atemlose Stille trat ein als der Feldherr mit dem markanten Kopf auf den mit der Kaiserstandarte bedeckten Sarg zuschritt, still und sichtlich ergriffen dreimal seinen Marschallstab zur letzten Ehrerweisung senkte, und dann langsam vor dem Sarg des letzten deutschen Kaisers niederkniete und sekundenlang so still verharrte. Als sich der 90-jährige wieder erheben wollte, suchten ihn zwei der umstehenden Trauergäste zu stützen und ihm aufzuhelfen. Aber der alte Soldat wies jede Hilfeleistung zurück, nur auf seinen Reitersäbel gestützt, richtete er sich selber wieder mühsam auf, verneigte sich noch einmal mit gesenktem Marschallstab und trat dann still beiseite.« (nach des Kaisers Hauspfarrer Henn)

Trotz alledem, trotz einer Welt voller Teufel, einer mechanistischen Welt der es nur um materielle Gewinne zu tun ist, blieb der Kaiser seinem Glauben treu. »Immer wieder schreiben mir gewisse Leute, sogar Verbände: 'Schicke uns Geld, dann wollen wir etwas für Dich tun'. Was denken sich eigentlich diese Menschen dabei! Läßt sich Treue bezahlen?«

Dieser Kaiser nötigt Respekt ab, zumindest die des brit. Königs Georg VI. der zum 80. Geburtstag des Kaisers gratulierte. Vermutlich ahnte auch ein Herr Hitler, daß er gegen die naive Aufrichtigkeit dieses Kaisers nur verlieren konnte und respektierte dessen Wunsch in Haus Doorn beigesetzt zu werden. Für eine propagandistisch wertvolle Beerdigung fand sich kurz danach Ersatz im Generalluftzeugmeister Ernst Udet, der inoffiziell Selbsmord beging, offiziell aber 1941 in Ausübung seiner Pflicht auf einem Testflug um's Leben kam. Des Teufel's General hatte seine Seele gegen ein amerikanisches Sportflugzeug verkauft. Staatsbegräbnis.

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Quelle:
www.home.wtal.de/berlin/henn1.htm 2.3.2002

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